Verbandsstützpunkt für Triathlon Jugend Leistungssport

Liebe Mitglieder, Sportbegeisterte und Freunde des Marathon und Triathlon Mülheim e.V. (MTMH),

wir freuen uns, eine tolle Neuigkeit mit euch teilen zu können: Im Februar 2024 wurde der MTMH offiziell zum Verbandsstützpunkt für den Triathlon Jugend Leistungssport ernannt – eine Auszeichnung, verliehen vom Nordrhein-Westfälischen Triathlon Verband e.V. (NRWTV), die nicht nur unsere erfolgreiche Jugendarbeit würdigt, sondern auch einen bedeutenden Fortschritt in der Förderung des Leistungssports innerhalb unseres Vereins markiert.

Optimale Bedingungen für junge Talente

Ralf Bell, Leiter der Jugendabteilung des MTMH, betont die wachsende Bedeutung des Leistungssports innerhalb des Vereins: „Die Auszeichnung bestätigt, dass wir optimale Bedingungen für die ganzheitliche Förderung junger Talente schaffen.“ Unser umfassendes Leistungspaket für Nachwuchssportler umfasst professionelles Training durch lizenzierte Trainer vom DOSB, Zugang zu erstklassigen Trainingsstätten, individuelle Förderung und eine enge Zusammenarbeit mit Schulen und Partnern, um eine ausgewogene Balance zwischen Schule und Sport zu gewährleisten.

Zusammenarbeit für optimale Talentförderung

Die enge Vernetzung von Schulen, Vereinen und Sportverbänden ist entscheidend, um eine optimale Kombination von schulischer und sportlicher Ausbildung zu ermöglichen. Der MTMH kooperiert mit der Luisenschule in Mülheim an der Ruhr und dem Triathlon Landesstützpunkt in Essen, um die Möglichkeiten für unsere jungen Talente zu erweitern und ein noch umfassenderes Trainingsumfeld zu schaffen.

Schüler Duathlon – Eine Plattform für neue Talente

Ein herausragender Baustein unserer Nachwuchsförderung ist der Schüler Duathlon, der dieses Jahr bereits zum dritten Mal stattfindet. Diese Veranstaltung ermöglicht es jungen Sportlerinnen und Sportlern, ihre ersten Schritte im Triathlonsport zu unternehmen und ihre Begeisterung für Ausdauersportarten zu entdecken.

Ein Verein für alle Sportbegeisterten

Die Auszeichnung als Verbandsstützpunkt ist eine verdiente Anerkennung für die erfolgreiche Jugendarbeit des MTMH. In den letzten Jahren haben wir im Bereich Breiten- und Leistungssport beeindruckende Fortschritte gemacht, was dem engagierten Team zu verdanken ist, das vor vier Jahren die Leitung des Vereins übernommen hat. Der MTMH ist stolz darauf, einen positiven Beitrag zur Förderung des Sports, zur Steigerung der Fitness und zur individuellen Entwicklung von Sportlerinnen und Sportlern jeden Alters zu leisten.

Sportliche Grüße,

Das Team des Marathon und Triathlon Mülheim e.V.

Die Kraft des Kerns: Warum Rumpfstabilität für Ausdauersportler entscheidend ist

Für viele Ausdauersportler stehen Schwimmen, Radfahren und Laufen im Mittelpunkt ihres Trainings. Die Zeit, die in diesen Disziplinen investiert wird, ist enorm, während ein oft vernachlässigter Aspekt des Trainings im Schatten bleibt: das Stabilisierungs- und Krafttraining, auch bekannt als „Stabi“. Beim Marathon und Triathlon Mülheim e.V. wird dieser wichtige Baustein des Trainingsplans montagsabends besonders betont.

Die unbequeme Wahrheit über Rumpfstabilität
Stabi-Training ist oft ungeliebt, denn es bringt die Schwächen in der Körperstatik gnadenlos ans Licht. Die Vorstellung, dass Stabi-Übungen nicht die gleiche direkte Auswirkung auf die Geschwindigkeit haben wie kilometerlange Läufe oder intensive Radtouren, ist jedoch ein Trugschluss. Im Gegenteil, eine gut entwickelte Rumpfstabilität verbessert die Leistung in jeder Disziplin und macht letztendlich jeden Athleten bei gleicher Ausdauerleistung schneller.

Der Schlüssel zu Stabilität: Übungen mit Eigengewicht
Im Verein Marathon und Triathlon Mülheim e.V. setzen erfahrene Läufer und Triathleten, auf spezielle Übungen mit dem eigenen Körpergewicht oder Kleingeräten. Maschinentraining tritt in den Hintergrund, während die Fähigkeit, Kraft aufzubringen und dabei das Gleichgewicht zu halten, im Fokus steht. Diese gezielten Übungen fördern nicht nur die muskuläre Balance, sondern steigern auch die Stabilität im gesamten Körper.

Verletzungsvorbeugung als Schlüssel zur Leistungssteigerung
Lise und Janik Emmendörfer leiten montagsabends ein spezielles Stabilitäts- und Krafttraining im Verein. Ihr Fokus liegt darauf, die Muskulatur gezielt zu stärken, um die Laufleistung zu verbessern und gleichzeitig Verletzungen vorzubeugen. Die Übungen zielen darauf ab, die muskuläre Balance zu fördern und die Stabilität im gesamten Körper zu erhöhen. Dieses Training wird zu einer perfekten Ergänzung des Wochentrainings.

Individualität im Fokus
Vom Anfänger bis zum erfahrenen Triathleten sind alle willkommen, da die Übungen bei Bedarf individuell skaliert werden. Die Trainer legen besonderen Wert darauf, dass jeder Sportler, unabhängig von seinem aktuellen Fitnesslevel, von den Vorteilen des Rumpfstabilitätstrainings profitieren kann.
Diese Anpassungsfähigkeit ermöglicht es jedem Teilnehmer, in seinem eigenen Tempo und entsprechend seinen individuellen Fähigkeiten zu trainieren.

Die Rundum-Lösung für verbesserte Leistungsfähigkeit
Die Kombination aus dem Trainingsangebot über die Woche verteilt und dem gezielten Stabilitäts- und Krafttraining am Montag bietet den Mitgliedern des Vereins Marathon und Triathlon Mülheim e.V. ein umfassendes Paket für eine verbesserte Leistungsfähigkeit und eine gesunde, nachhaltige Sportliche Entwicklung. Der Montagabend wird somit zu einem entscheidenden Element für Athleten, die nicht nur ihre Ausdauer, sondern auch ihre Körperstabilität und damit ihre Gesamtleistung verbessern möchten.
In der Hektik des Trainingsalltags sollte also das „unbeliebte“ Stabi-Training nicht unterschätzt werden. Es ist der Schlüssel zu einer ganzheitlichen Athletik und legt den Grundstein für eine erfolgreiche Ausdauerkarriere.

Mehr über … Athletik – Kraft – Stabilität

Wann und Wo

  • Jeden Montagabend um 19 Uhr
  • Sporthalle Rembergschule, Rembergstr. 7, 45470 Mülheim an der Ruhr
  • Bei gutem Wetter, besonders im Sommer, findet das Training auch draußen statt – sei es in der Müga oder an der Ruhr.

Gemeinsam laufen, voneinander lernen: Laufabteilung Marathon und Triathlon Mülheim e.V. im Wandel

Die Laufabteilung des Marathon und Triathlon Mülheim e.V. befindet sich in einer spannenden Phase des Wandels. Nach über drei Jahren erfolgreicher Leitung durch Jesus Conde übernimmt ein neues Team die Verantwortung. Wir schauen mit Dankbarkeit auf die vergangene Ära zurück und sind gespannt auf die vielversprechende Zukunft.

Die Leitung der Laufabteilung liegt nun kommissarisch in den Händen von Uwe Kleinert, der diese Rolle bis zur Wahl auf der nächsten Jahreshauptversammlung im April übernimmt.
Uwe Kleinert hat sich unterstützende Expertise organisiert und ein Team erfahrener Läuferinnen und Läufer steht ihm zur Seite.

Unsere Laufgemeinschaft ist bunt und vielfältig, bestehend aus Läufern und Läuferinnen unterschiedlicher Altersklassen und Leistungsstufen. Egal ob passionierter Hobbyläufer oder ambitionierter Athlet, bei uns findet jeder seinen Platz. Die Laufabteilung steht offen für alle, die das Laufen für sich entdecken möchten. Wir bieten nicht nur eine herzliche Gemeinschaft, sondern auch Anleitungen und Begleitung für Laufanfänger.

Das Herzstück unseres Trainingsprogramms sind die gemeinsamen Trainingseinheiten dienstagsabends unter Anleitung erfahrener Trainer. Hier wird das Tempo individuell zugeordnet, und verschiedene Gruppen ermöglichen ein Training auf dem jeweiligen Leistungsniveau. Die Skalierung des Trainings basiert auf dem wertvollen Erfahrungsaustausch erfahrener Läuferinnen und Läufer, denn bei uns steht der gemeinsame Fortschritt im Fokus.

Die Einbindung des Bahntrainings bietet eine einzigartige Möglichkeit, die Laufgemeinschaft zu stärken. Das Oval ermöglicht uns, uns alle zu sehen, unabhängig von der Geschwindigkeit. Diese Perspektive fördert nicht nur die Motivation, sondern erlaubt auch eine individuelle Anpassung des Trainings.

Das Angebot wird nun durch die Lauftreffs am donnerstagabend und samstagmorgens erweitert. Eine Gelegenheit, die Natur zu genießen, Gleichgesinnte zu treffen und die Woche sportlich ausklingen zu lassen. Die Strecken werden an die Teilnehmer angepasst, und die Gruppenbildung erfolgt nach individuellen Vorlieben und Leistungsniveaus. Gemeinschaft steht im Mittelpunkt unseres Vereins. Der Lauftreff am Samstag ist nicht nur eine sportliche Aktivität, sondern auch eine Möglichkeit, Mitglieder für Mitglieder zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen.
Wir schaffen eine unterstützende Umgebung, in der sich jeder willkommen fühlt und voneinander lernen kann.

Um die Vielfalt unseres Trainings weiter zu stärken, integrieren wir regelmäßig das Lauf-ABC zur Verbesserung der Lauftechnik und -koordination. Die ganzheitliche Gesundheit und Verletzungsprävention stehen im Fokus unseres Trainingsansatzes.

Als Ergänzung zu unserem Lauftraining bieten wir montagsabends ein spezielles Stabilitäts- und Krafttraining an. Dieses Training wird von den erfahrenen Läufern und Triathleten Lise und Janik Emmendörfer geleitet. Sie haben sich darauf spezialisiert, die Muskulatur gezielt zu stärken, um die Laufleistung zu verbessern und gleichzeitig Verletzungen vorzubeugen. Unter ihrer Anleitung werden Übungen durchgeführt, die die muskuläre Balance fördern und die Stabilität im gesamten Körper erhöhen. Der Montagabend wird somit zu einer perfekten Ergänzung des Wochenendtrainings. Die Kombination aus Lauftraining am Samstag und dem gezielten Stabilitäts- und Krafttraining am Montag bietet unseren Mitgliedern ein umfassendes Paket für eine verbesserte Leistungsfähigkeit und eine gesunde, nachhaltige Laufpraxis.

Der „Neustart“ unserer Laufabteilung ist eine Einladung an alle Laufbegeisterten, sich uns anzuschließen. Egal, ob du gerade erst mit dem Laufen beginnst oder schon Erfahrung mitbringst, bei uns findest du Gleichgesinnte, Trainer, die dich unterstützen, und eine herzliche Gemeinschaft, die gemeinsam Ziele erreichen möchte. Laufen verbindet – sei Teil unserer Läuferfamilie!

Marathon und Triathlon Mülheim unterstützt Hospiz mit Spende

Im Rahmen des Schüler Duathlons an der Luisenschule hat der Marathon und Triathlon Mülheim e. V. 150 Euro für das Hospiz Mülheim gespendet.

Bei der Veranstaltung gab es einen Spendentisch, an dem der Verein Sportsachen gegen eine Spende abgegeben hat. Es gab Laufschuhe, Trikots, Radhelme, aber auch andere Sportartikel wie Schwimmbrillen oder Tennisschläger.

Die Spendenbereitschaft war groß. So kamen insgesamt 150 Euro zusammen, die nun an das Hospiz Mülheim gespendet wurden.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit dieser Aktion so viel Geld für das Hospiz sammeln konnten“, sagt Ralf Bell, Jugendtrainer beim Marathon und Triathlon Mülheim e. V. „Wir hoffen, dass wir damit dazu beitragen können, dass die Arbeit des Hospizes auch weiterhin so gut wie möglich unterstützt werden kann.“

Der Verein spendet bereits zum zweiten Mal für das Hospiz. „Wir finden die wertvolle Arbeit des Hospizes sehr wichtig“, betont Bell. „Das Hospiz bietet Menschen in der letzten Lebensphase einen Ort der Geborgenheit und Zuwendung. Das ist etwas, das wir unterstützen möchten.“

Die Spende wurde von Ralf Bell und Patrick Kodjayan, beide Jugendtrainer im Verein, an die Hospiz-Leitung Monja Mika übergeben. „Jeder Beitrag zählt und ist wichtig für uns“, betont Mika. „Und jede Spende zeigt, dass unsere Arbeit hier gewürdigt wird.“

Das Hospiz Mülheim muss fünf Prozent der Kosten über Spenden finanzieren. Den Rest übernehmen die Krankenkassen. Mit der Spende des Marathon und Triathlon Mülheim e. V. können nun wichtige Projekte im Hospiz unterstützt werden, wie beispielsweise die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden oder die Anschaffung von neuen Hilfsmitteln.

„Wir freuen uns sehr über die Unterstützung des Marathon und Triathlon Mülheim e. V.“, sagt Mika. „Es ist toll, dass es in Mülheim so viele Menschen gibt, die sich für das Hospiz einsetzen.“

Der Rückblick auf´s Wochenende – sportlich und sehr heiß

Was für ein Wetter, über 30 Grad Sonne satt, was sich deutlich auf die Leistungen aller auswirkte.

Der Samstag:

Triathlon in Almere Amsterdam  –  Patrick ging an den Start, die Mitteldistanz galt es zu bewältigen. Begeistert berichtet Patrick „Wenn welche feiern können, dann die Niederländer!“ Die Hitze und 5 Kilometer länger Radstrecke haben den SUB5 Ziel zunichte gemacht.

Triathlon in Vreden
NRW Meisterschaften, Abschluss des NRW Nachwuchscups für die Jugend und Schnupperserie mit Höhen und Tiefen. Zu den Höhepunkten:

Schüler C m: Theo Buch erreicht Platz 3 nach 200m Schwimmen und 1000m Laufen.

Schüler B w: Mathilda Hinz erkämpft Platz 8 nach 200m Schwimmen, 5km Radfahren und 1000m Laufen.

Schüler A w: Mia-Louise Petri belegt Platz 6 nach 400m Schwimmen, 9km Radfahren und 2,5km Laufen. In der Gesamtwertung des Nachwuchs Cups kommt sie auf Platz 5.

Schüler A m: Platz 4 für Constantin Sauer (gesamt 5) und Platz 8 für Paul Buch (gesamt 6). In der Mannschaftswertung holen die Jungs Platz 1.

Jugend B w (Distanzen wie Schüler A): Bei ihrem NRW Cup Debüt holt sich Celina Vollmer Platz 6. Paula Richter erreicht Platz 14, Johanna Göke Platz 15, Milena Menkinoski Platz 16. In der Mannschaftswertung holen die Mädels Platz 4.

Tyler Smuda erlangte Platz 2 in der Jugend A Gesamtwertung des Nachwuchs Cups trotz eines unschönen Rennverlauf beim Abschluss. Bei einem Massensturz Sturz auf der Radstrecke durch einen Fahrfehler des Vordermanns kam Tyler mit zu fall, er schleppte sich mit Rad auf dem Rücken dennoch in die Wechselzone und finishte tapfer das Rennen.

 

Der Sonntag:

Halbmarathon Stadtlauf Jüchen – 
Christel Götte, Mona Menkinoski und Thorsten Edeler am Start auf dem Rundkurs von 5 Kilometer diesen galt viermal zu absolvieren.
Brutal heiß trotz extra Wasserstellen, kaum Schatten auf der Strecke – Abbruch DNF es ging einfach nicht, die Gesundheit geht dann doch vor! So hatten die drei einen schönen Ausflug – wir hörten von einem Schlemmen von Eis, Kaffee und Waffeln als Ersatzprogramm.

Aber das ließen die drei nicht auf sich sitzen und holten den Lauf am Montag erfolgreich nach!

Triathlon in Ratingen – vor der Haustüre somit starkes Starterfeld, in allen Distanzen gingen Athleten von Marathon und Triathlon Mülheim an den Start.
Die Jugend machte den Anfang und besetzte das Podium, hier zeigt sich unsere starke Jugendarbeit

Erster Triathlon für Emma Santos Stockamp, den Sie souverän meisterte.
Johanna Göke sprang spontan für Ihren erkrankten Vater auf der Sprint Distanz ein und zeigte eine starke Leistung.

Swim & Run
Mathilda Hinz – Platz 2 (Schüler B)
Matteo Brunckhorst – Platz 3 (Schüler C)

Jugend und Schüler
Celina Vollmer – Platz 1 (Jugend B)
Paula Richter –  Platz 3 (Jugend B)
Annika Laschet – Platz 4 (Jugend B)
Milena Menkinoski – Platz 7 (Jugend B)
Lorenz Kodjayan – Platz 2 (Jugend B)

Constantin Sauer – Platz 1 (Schüler A)
Mia Lou Petri – Platz 1 (Schüler A)
Emma Santos Stockamp – Platz 12 (Schüler A)

Liga Start – war auch dabei, hier galt es die Sprint Distanz zu absolvieren.

In der Verbandsliga gingen Sebastian Schär, Daniel Kirschner, Andreas Hedwig und Tobias Krause an den Start und konnten Platz 10 von 18 erreichen. Leider reicht es nicht, um einen Abstiegsplatz zu vermeiden.

In der Landesliga gingen Manuel Bartels, Sebastian Krost, Andreas Weymann und Stefan Tiedtke an den Start und belegten Platz 12 von 23. Zum Saisonabschluss stehen wir auf Platz 13 gesamt.

 

Familien Staffel
Paul, Wiebke, Theo Buch – Platz 5

Sprint / Jedermann
Wiebke Buch – Platz 1 in der AK TW40
Randi Katrin Hinz – Platz 3 in der AK TW45
Carlotta Vogt – Platz 2 in der AK WJA
Johanna Göke – Platz 1 in der AK WJB
Nina Pirschtat – Platz 9 in der AK TW25
Dirk Franzen – Platz 21 in der AK TM50

Kurz / Olympisch
Mark Hinz – Platz 5 in der AK TM50
Andreas Sauer – Platz 8 in der AK TM55
Ralph Diersch – Platz 1 in der AK TM65
Kai T. Richter – Platz 28 in der AK TM 5

Mittel 76,2er
Christian Pacheco Gonzalez – Platz 3 in der AK TM45

Triathlon in Wesel – Hier ging die Senioren Liga an den Start, für uns dabei
Ralf Bell, Christian Belting-Klar, Björn Grützner und Andreas Ley.
NEO Verbot im Badesee dazu flache Rad- und Laufstrecke, unsere Jungs haben das gemeistert. Platz 14 von 20 und in der Endtabelle macht sich leider bemerkbar das wir einen Start auslassen mussten somit Platz 17.

 

Übereinstimmend sprachen alle Triathleten am positivsten vom Schwimmen an diesem Wochenende!

Herzlichen Glückwunsch an alle Athleten und Veranstalter für diese beeindruckende Leistungen unter extremen Bedingungen! Diese Hitze hat euch nicht erschüttert, im Gegenteil ihr habt diese hitzige Herausforderung gemeistert.

Klares Wasser und Tagebau – was für ein Kontrastprogramm für Ulrike beim Indeland Triathlon!

„Was für ein Tag! Früh aufstehen hieß es für mich, aber es hat sich gelohnt.

Eine lange Anreise von ca. 100 km nach Aldenhoven stand an, gefolgt von einer Radfahrt zur Wechselzone 1 am wunderschönen Blausteinsee, die etwa 9 km entfernt war. Das Wetter war heiß, aber die leichte Wolkendecke hat uns Athleten der Halbdistanz etwas Erleichterung verschafft. Die 28 Grad haben sich während des gesamten Wettbewerbs gehalten.

Der Start begann mit 1,9 km Schwimmen im klaren Wasser des Blausteinsees, gefolgt von einem steilen Bergaufstieg von ca. 300 Metern in die Wechselzone 1. Von dort aus ging es auf zwei Runden von jeweils 44 km mit dem Rad. Das Besondere an dieser Radstrecke war der Braunkohletagebau. Dank der Erlaubnis von RWE durften wir Athleten durch das Betriebsgelände und das Kraftwerk Weißweiler fahren. Aus Rücksicht auf uns wurde die Braunkohleproduktion während des Wettkampfs gestoppt, was wirklich bemerkenswert war.
Auf dem Kraftwerk-Gelände konnten wir uns mit Getränken und Gels stärken, um neue Energie zu tanken.

Nach 88 km endete die Radstrecke in Aldenhoven in der Wechselzone 2. Dann begann der 20 km lange Lauf, auf einer 5 Kilometer Runde die ich insgesamt viermal bewältigen musste.
Gegen Ende des Laufs gab es leider einen Engpass an Bechern und Flaschen seitens des Veranstalters. Aber sie haben improvisiert, indem sie benutzte Becher und Radflaschen gesammelt, flüchtig ausgespült und wiederverwendet haben. Nun gut, in solchen Situationen muss man flexibel sein. 😊

Nach 5 Stunden und 38 Minuten habe ich schließlich das Ziel erreicht. Sowohl ich als auch meine Fangemeinde sind mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.
Es war ein intensiver Tag, aber es hat sich gelohnt 💪

Herzlichen Glückwunsch, Ulrike! Wir möchten dir danken, dass du uns an deinem Wettkampf teilhaben lässt.
Deine Leistung ist beeindruckend, und es ist großartig, dich dabei zu unterstützen. Danke dafür!

Jugend Trainingslager Latsch 2023

Resümee des Jugend Trainingslagers 2023

Das erste große Trainingslager der Jugend fand in Latsch (Südtirol) in der ersten Osterferienwoche 2023 statt. Das TL hatte das Ziel, im Bereich der Kraftausdauer und Grundlagenausdauer Akzente zu setzen. Es wurden viele Schwimmkilometer gemacht, wobei die Serien mit Varianten (Flossen, Pullkick, Kleidung) aufgelockert wurden. Auf dem Rad ging es um Kraftausdauer (Alpenstraßen!) und Grundlagenausdauer (Radwege). Beim Laufen stand die Grundlagenausdauer und Kraftentwicklung durch Bergsprints im Vordergrund. Hinzu kamen Koppeleinheiten, Wechseltraining und etwas Athletik. Auch ein Rad Workshop durfte nicht fehlen. Ach ja, unzählige Bananen und Energieriegel wurden verzehrt.
Mit 24 Einheiten war der Wochenplan voll gespickt: 6x Schwimmen, 6x Laufen, 6x Radfahren u.v.m. Der Nachwuchs hat fast alles mitgemacht; die Motivation war extrem hoch und das Mannschaftsgefühl vorbildlich. Zum Erfolg hatte u.a. die hervorragende Stimmung, die großartige Hilfe der Begleiter und das wahnsinnig schöne Wetter im Vinschgau beigetragen.
Es war die bisher härteste Trainingswoche des Nachwuchs und alle haben bis zum Schluss durchgehalten – unglaublich, unkaputtbar! Die Wettkämpfe können kommen.

IRONMAN HAWAII

Ein Bericht von Andreas Weymann

Dies ist die Geschichte meines Ironman Hawaiis, also der Teilnahme an der Ironman Weltmeisterschaft in Kailua Kona auf Big Island am 6. Oktober 2022. Es ist eine längere Geschichte, weil die Geschichte hierzu auch länger ist. Aber man sollte sie kennen, um das Emotionale dahinter zu verstehen. Also, etwas Zeit einplanen.
Ironman. Hawaii. Da stecken für viele zwei Träume drin. Der eine: Einmal einen Ironman finishen. Und der andere:  Eine Reise nach Hawaii, zu welcher der Inseln auch immer. So auch für mich. Als jemand, den es schon immer auf Reisen in die Ferne gezogen hat, war klar, dass ich hier einmal in meinem Leben gewesen sein möchte. Einmal auf Hawaii. Und dann auf einem der Vulkane über den Wolken sein. Und seitdem ich im Jahr 2011 meinen ersten Ironman in der Schweiz gefinisht hatte und wusste, dass das Absolvieren einer Langdistanz auch für mich möglich ist, war für mich klar: Wenn nach Hawaii, dann für den Ironman.
Allerdings stellt sich das mit der Teilnahme als nicht so einfach dar. Entweder man qualifiziert sich über seine Platzierung, meistens irgendwo zwischen 1. bis 5. seiner Altersklasse, bei einem der offiziellen Rennen aus der weltweiten Serie. Also den Rennen über die Distanz von 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen. Dann gehört man aber zu den Top 1%. Oder aber. Ja, oder aber. Das mit der Qualifizierung kam mich für mich als mittelprächtig talentierten Sportler mit zudem übersichtlichen Zeitbudget fürs Training, meist reduziert aufs Wochenende, nicht in Frage, weil das in den Bereich der Unmöglichen gehört hätte. Somit setzte ich in den ersten Jahren nach 2011 erst mal aufs Glück, weil es jedes Jahr eine weltweite Verlosung von meist 50 Startplätzen gab. Die Lotterie wurde dann aber irgendwann verboten, so dass noch die Versteigerung von ein paar Startplätzen für Charityaktionen blieb, was auch keine Option war, da das mindestens einen mittelprächtigen fünfstelligen Betrag gekostet und dann nun gar nichts mehr mit einer sportlichen Qualifizierung zu tun gehabt hätte. Aber da gab es ja noch das Legacy-Programm. Wer zwölf Mal einen Ironman gefinisht hat und dann in der Folge noch ein paar andere komplizierte Regeln beachtet, kommt in einer Warteschlange, aus der jedes Jahr einigen dann die Teilnahme ermöglicht wird. Wobei keiner so richtig weiß, wie lange die Schlange ist. Aber das war dann mein erklärter Weg.
Also über die Jahre und die Stationen Zürich (3x), Frankfurt (3x), Nizza, Barcelona, Mallorca, Lanzarote, Maastricht und Cozumel zwölf Finishes geschafft. Teilweise zurückgeworfen durch Diebstahl meines Fahrrades kurz vorm Einchecken 2014 in Frankfurt, meines Radunfalles mit Schenkelhalsfraktur in 2017 und meines einzigen DNF in 2019 bei über 40 Grad in Frankfurt, was mich insgesamt um vier geplante Rennen zurückgeworfen hatte. Aber im November 2019 nach meinem Start in Mexico war es dann soweit. Ich hatte die 12 Rennen zusammen. Und dann kam Covid. Was allerdings für meinen Hawaiiplan erst einmal sogar förderlich schien. Weil in 2020 eigentlich keine neuen Rennen mehr stattfanden, Ironman aber im Frühjahr davon ausging, dass auf Hawaii die Welt in Ordnung sein könnte, wurden plötzlich alle Legacy-Athleten aus der Warteliste genommen und bekamen einen Einladung nach Hawaii, um das Feld der bereits in 2019 Qualifizierten aufzufüllen.
Irgendwie ging ich dann auch davon aus, dass der Sommer es mit Covid schon richten würde und buchte fleißig Flüge, Mietwagen und Unterkunft. So wie immer. Individuell. Und alles war erstaunlich günstig. Dann dämmerte es einem aber ziemlich schnell, dass das mit der WM wohl nichts werden konnte. Also alles für einen neuen Termin in 2021 umgebucht. Was soweit auch erst mal zu gehen schien. Dann 2021. Ähnliche Situation, ähnliche Unsicherheit. Allerdings schrieb mir meine Unterkunft dann im Sommer, die Ferienwohnung wäre vom Eigentümer verkauft und stände nicht mehr zur Verfügung. Gleichzeitig verschwand die Maklerin mit meiner Anzahlung hierfür irgendwo unerreichbar in Amerika. Also was Neues gesucht. Das war dann, da zwischenzeitlich schon wieder Qualifizierungen stattgefunden hatten und die Nachfrage gestiegen war, deutlich teurer und hatte keine Option der Stornierung. Was in dem Moment keine gute Lösung war, als sich herausstellte, dass die USA es bei ihrem Einreiseverbot belassen wollte und es eigentlich für Nichtamerikaner gar keine Chance gab, im Oktober 2021 in den USA irgendwo zu starten. Ironman cancelte dann in der Folge auch das Rennen in 2021. Um dann irgendwann mit der Option auf uns zuzukommen, gerne im Frühjahr 2022 in Utah zu starten, wohin die 2021er Veranstaltung als Alternative verlegt wurde. Das kam natürlich für alle, die einmal auf Hawaii starten wollten, als Alternative gar nicht in Frage, so dass man auf den Herbst 2022 hoffte. Und ich buchte wieder um, bzw. machte einen Deal mit der eh schon teueren Ferienwohnung, die eigentlich nicht stornierbare Reservierung dann aufs nächste Jahr zu legen, was die ganze Sache keineswegs billiger machte. Die Mietwagenpreise waren zwischenzeitlich auch auf das Dreifache angestiegen. Einzig der Flieger war nicht teuer geworden und ich behielt unsere schöne Plätze, jetzt ergänzt nicht nur für meine Frau, sondern auch für unseren  Sohn, der nun auch mitkommen wollte. Und wir waren frohen Mutes und freuten uns auf unsere Reise am 24. September.
Die Freude hielt genau bis zum Morgen des 23. Septembers. Da wollte ich nämlich online einchecken und dann, wie von der Fluggesellschaft beschrieben, mein Fahrrad als Zusatzgepäck anmelden. Ich bekam also 24 Stunden vorher wie gewohnt meinen Link per Email mit dem Hinweis, ich könne jetzt einchecken. Irgendwie kam der Prozess dann aber etwas ins Stocken, als es um das Hinzubuchen  des Fahrrades ging. Also vorsichtshalber bei der Fluggesellschaft, die eine amerikanische und irgendwie nur rudimentär in Deutschland hotlinemäßig besetzt ist, angerufen. Und dann kam der erste Schock. Sie könne unsere Tickets im System nicht finden, sagte die Dame am Telefon. Ich fand sie zwar seit 11 Monaten in meinem Benutzerkonto, in der App und mit genauen Zeiten und Sitzplatzreservierungen für jeden Flug und hatte ja auch die schriftliche Einladung zum Onlinecheckin erhalten, das war nach Auskunft der Hotline aber alles nicht mit einer Ticketnummer hinterlegt. Sie könne da auch nicht helfen. Also direkt in den USA angerufen und werweißwieviel Euros in der Hotlinewarteschlange verpulvert, um eine ähnliche Aussage von dort zu bekommen. Das Ganze sei wohl ein Computerfehler, ich hätte die Tickets nicht bezahlt und neue Plätze gäbe es nicht mehr, da auch die reservierten Plätze mittlerweile durch andere besetzt seien. Schönen Guten Tag noch. 20 Stunden vor dem geplanten Start unserer Reise standen wir also ohne Flüge da. Während auf Hawaii unsere Unterkünfte, unser Mietwagen, und separat gebuchte Flüge auf die Nachbarinsel, nicht zu reden vom Ironman, auf uns warteten. Um es mal gelinde auszudrücken. Ich war an diesem Freitag, den ich eigentlich voll der halbwegs ordentlichen Abarbeitung meines Schreibtisches auf der Arbeit widmen wollte, ziemlich unentspannt.
Was blieb uns nun? Also das ganze Netz nach irgendwelchen Ersatzflügen abgesucht. Für einen Samstag. Nach Hawaii. Zwei Wochen vor dem Ironman. Und tatsächlich noch drei Plätze gefunden. Zu halbwegs normalen Preisen. Zwar ohne zusätzliche Beinfreiheit für meinen Sohn und mich (wir sind ja beide 200 cm), aber egal. Hauptsache hin. Dann, das übliche aktuelle Chaos im Düsseldorfer Flughafen beim Einchecken vor Augen, gedacht, Vorabendcheckin in Düsseldorf wäre doch eine tolle Sache. Der erste Flug war ja schließlich ein Inlandsflug nach München. Und bei frühen Flügen in Deutschland und EU ging das ja. Abends dann genau 2 Stunden mit 3 Koffern und dem Rad in der Schlange gestanden, um dann zu erfahren, dass das Ganze bei späteren Weiterflügen eben nicht geht. Wieder 3 Stunden vergeudet und auf meiner Arbeit wartete noch der Schreibtisch. Nach einer durchgearbeiteten Nacht konnte es dann am frühen Morgen endlich losgehen.
Die Flieger nach Hawaii, die aus dem Osten kommen, landen dort meistens am späteren Abend. Wir flogen über München und San Francisco nach Kona, also dem Ort der Weltmeisterschaft und zugleich touristischer Hauptort von Big Island, der größten der Hawaiiinseln, die auch optisch vollkommen von den dortigen Hauptvulkanen Kilauea, Mauna Kea und Mauna Loa geprägt ist. Mauna Kea und Mauna Loa sind jeweils über 4.000 Meter hoch, aber so niedrig ausschauende Berge, zumal, da sie ja direkt vom Meeresspiegel aus zu betrachten sind, sieht man sonst wohl kaum irgendwo. Die ganze Insel besteht eigentlich nur aus Lavagestein. Wir hatten für die ersten beiden Tage eine schöne Unterkunft direkt am Meer und am ersten Morgen joggte ich dann erst einmal ein paar Kilometer mit der Schwimmboje zum Dig Me Beach. Ein winziger Strand am Pier von Kona, der aber die nächsten beiden Wochen der Hotspot der internationalen Triathlonszene war. Denn egal ob Profi oder Agegrouper. Hier sprang morgens jeder ins Wasser um im angenehm warmen und klaren Meer ein Stück der späteren Wettkampfstrecke zu schwimmen. Wenn man sich also ein paar Stunden dort aufgehalten hätte, hätte man nun wirklich jeden der Stars mal beim Schwimmeinstieg sehen können. Und auch Delphine und Meeresschildkröten. Zumindest jenseits des Schwimmeinstiegs.
Für uns ging es aber schon am nächsten Morgen weiter. Wir wollten zunächst noch nach Oahu, der Hauptinsel mit der Hauptstadt Honolulu und dem weltberühmten Waikikibeach. Das Fahrrad ließ ich währenddessen im Koffer bei der nächsten gebuchten Unterkunft in Kona. Höhepunkt unseres Inselbesuches auf Oahu und einer der Höhepunkte der Reise überhaupt war dann das Schnorcheln mit Haien bei Oceanramsey, einer sehr aktiven Meeresforscherin, die sich dem Artenschutz und insbesondere dem der Haie verschrieben hat. Wer einmal Videos von ihr gesehen hat, wie sie minutenlang ohne technische Ausrüstung auf offener See mit riesigen weißen Haien oder Walhaien taucht, dem bleibt wirklich die Luft weg und man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Bei uns sollte es nun möglichst kein weißer Hai sein, wir hatten schon vor allen anderen mehr als Respekt. Wir fuhren also einige Meilen aufs Meer hinaus, bis das Boot irgendwo anhielt und sich plötzlich die ersten Haie um uns tummelten. Aber nicht irgendwelche kleinen Fische. Die Tiere waren 2 bis 4 Meter lang und da sollten wir nun einfach reinspringen bzw. reinreiten, weil Planschen finden die Haie interessant. Und kein Käfig oder sowas. Aber wenn wir einige Regeln beachten würden, würde nichts passieren, meinte unser Begleiter und glitt, selbst ohne irgendwelche technischen Sicherheitsvorkehrungen, schon mal vor ins Wasser. Wir dann hinterher, einfach so. Man muss manchmal echt bekloppt sein. Aber dann wich die Unsicherheit einer absoluten Begeisterung, als beim ersten Blick durch die Schnorchelbrille wirklich dutzende Haie unterhalb von uns kreisten. Als dann ein recht großer Tigerhai auf uns zukam, stieg dann mal wieder kurz die Aufregung, da man sich ja immer auch die Frage stellen muss, ob sich alle Tiere an die Regeln halten und für ihre Spezies „normal“ sind, wenn es bei Menschen auch immer einige Irre gibt, die sich nicht „normal“ verhalten. Ging dann aber alles gut. Es gab angeblich auch noch nie einen Zwischenfall, so dass das sicherer als Radfahren zu sein scheint. 
Nach einigen weiteren touristischen Highlights ging es dann vier Tage später wieder zurück nach Big Island, dann aber auch erst mal nicht nach Kona, sondern ins beschaulichere Hilo auf die andere Seite der Insel, um unter anderem den aktiven Vulkan Kilauea, der zuletzt 2018 die Insel lahmgelegt hatte, zu bewandern. Pünktlich zum Start der Rennwoche fuhren wir dann wieder zurück nach Kona, wo es nun schon sehr deutlich trubeliger wurde. Am Montag war die traditionelle Parade of Nations, also ein Aufzug, wo sich jeder hinter seine Landesflagge stellt und man gemeinsam über den Ali’i Drive geht. Da in diesem Jahr wegen der aufgestauten Qualifikantenzahl das Rennen nicht nur an einem Tag, sondern nach Gruppen aufgeteilt über zwei Tage stattfand und mit über 5.000 gemeldeten Athleten doppelt so viele als sonst vor Ort waren, wurde die Parade etwas länger als sonst. Nach der Parade war dann mein Timeslot zum Abholen der Startunterlagen im King Kamehameha Hotel, dem Racehotel direkt an Start und Ziel. Hier war alles vorbildlich organisiert und viele freiwillige Helfer im gesetzten Alter führten einen durch die unterschiedlichen Stationen, bis man zum Schluss nicht nur seine Startunterlagen, sondern auch einen schönen Rucksack und ein toll gestaltetes Badetuch hatte.
Der nächste Morgen begann früh und startete mit dem Underpantsrun. Gehört mittlerweile auch traditionell dazu, wenn auch kein offizieller Programmpunkt von Ironman, sondern eher eine Charityaktion und auf jeden Fall ein Happening. Tausende liefen also morgens nur mit Unterwäsche bekleidet zum Versammlungspunkt, um dann nach einem gemeinsamen Start wie bei einem Volkslauf, nur mit mehr Stimmung und Tamtam, spärlich bekleidet durch Kona zu laufen.

Nach dieser Aktion war dann das Einfahren des Fahrrades angesagt, das ich am Vorabend aus meinem Koffer befreit und zusammengebaut hatte. Auf dem Queen K Highway, neben dem Ali’i Drive der Hauptteil der Streckenführung des Rennens, begegneten mir beim Radfahren jede Menge anderer Triathleten. Hier ist bereits Wochen vor dem Ironman auf dem Highway die Hölle los und tagsüber vergeht keine Minute, in der man nicht irgendeinen in der Hitze hier trainieren sieht. Ob mit dem Rad oder laufend, denn etwa 20 km läuft man später auch über diesen Highway. Das gefährlichste am Ironman ist übrigens das Trainieren vor Ort auf dem Highway. Viele Mahnmale erinnern daran, dass die Autofahrer hier nicht immer Rücksicht nehmen bzw. sich auch einige Radfahrer nicht an Regeln halten, was regelmäßig und in größerer Zahl zu Unfällen mit unterschiedlich glimpflichen Ausgang führt. Ich habe meinen 60 km-Probeausflug auf jeden Fall unfallfrei überstanden und freute mich auf die weiteren Dinge, die da kommen sollten. 
Am Dienstagabend, zwei Tage vor meinem Rennen, war dann das Willkommensbankett. Nimmt man die über 5.000 Athleten und unterstellt, dass im Durchschnitt jeder mindestens eine weitere Person als Begleitung dabei hatte, war dies mit 10.000 Leuten, die nun auch gerne was zu Essen und zu Trinken hätten, schon eine ziemlich große Veranstaltung, die auf dem Parkplatz des King Kamehameha Hotel stattfand. Aber irgendwie bekam jeder seinen Sitzplatz und auch sein warmes Essen  und seine kühlen Getränke und man saß vor einer riesigen Bühne mit drei LED-Wänden und schaute sich das Begrüßungsprogramm an. Ein größerer Punkt dabei war auch die Verabschidung von Mike Reilly, „the Voice“, der nun nach dreißig Jahren Ironman-Zirkus dieses Jahr in Kona das letzte Mal „you are an Ironman“ sagen sollte.
Mittwoch war dann Einchecken angesagt. Aber erst noch beim „On the Rocks“ beim Breakfast with Bob vorbeigeschaut. Bob Babitt hat in der Rennwoche morgens immer etwa sechs Athleten zu Gast, die er hintereinander etwa 20 Minuten interviewt und die sich dabei den Hocker in die Hand geben. Das Ganze wird dann international übertragen. An diesem Mittwoch waren u.a. Jan Frodeno und anschließend Lionel Sanders zu Gast. Das anschließende Radeinchecken lief dann recht einfach und organisiert ab. Man hatte wieder ein klares Zeitfenster und wirklich einmalig gute, auf die Felgenbreite einstellbare Ständer für die Räder. Die Wechselbeutel musste man aber wohlüberlegt vorbereiten, da man an diese am nächsten Tag vor dem Rennen nicht mehr rankommen sollte. Und dann wartete ich auf den nächsten Tag. Raceday.
An diesem Tag, dem 6.10.2022, sollten alle Frauen, beginnend mit den Profis, die Männer-Altersklassen 25-29, 50-54 und ab 60 sowie die Handbiker und Sonderklassen starten. Der Checkin verlief reibungslos, auch wenn viele es vergessen hatten, sich ihre Startnummerntatoos selbst aufzukleben und das jetzt nachgeholt werden musste. Edding war auf jeden Fall früher. Jede Menge Helfer waren unterwegs, und auch das Aufpumpen der Reifen fand unter Begleitung und gesittet statt, da jede Pumpe einen Helfer hatte, und dieser diese auch nie aus den Augen lies. Dafür hatte er eine Taschenlampe dabei, so dass man den Druck im Blick haben konnte. Da das Rad schnell aufgepumpt war und es sonst nicht viel zu tun gab, konnte ich mir noch die Profidamen in ihrer Vorbereitung anschauen. Dann kam, was kommen musste und tatsächlich immer eine ganz besondere Gänsehautatmosphäre erzeugt. Es sang jemand die amerikanische Nationalhymne. Und kurz danach ging es auch schon los. Die Kanone knallte und die Profifrauen machten sich um 6.25 auf den Weg. Meine Startgruppe war die vorletzte und erst um 7.35 dran, so dass noch etwas Zeit blieb. Trotzdem galt es schon mal, sich frühzeitig in seinen Coral zu stellen. Hier hat man dann auch wieder Gelegenheit, sich noch mal von den eigenen Supportern zu verabschieden. Obwohl ich nun früh genug in meiner Startgruppe war, mich hier allerdings recht weit hinten einsortiert hatte, um den schnellen Schwimmern später nicht im Weg zu sein, kam dann dann plötzlich Hektik auf. Unsere Gruppe war mit über 600 das größte Starterfeld, das gleichzeitig starten sollte. Und bis zum Schwimmstart musste man erst noch einmal 100 Meter schwimmen. Allerdings startete um 7:30 noch eine Gruppe vor uns, so dass das Ganze nicht gut klappen konnte. Während die ersten aus unserer Gruppe dann schon an der Startlinie waren, waren die letzten noch nicht mal in der Nähe des Wassers, als die Startsirene losging. Ich war im hinteren Feld und hatte zumindest schon mal den nassen Sand unter den Füßen, musste jetzt aber auch noch bis zu Startlinie schwimmen, obwohl meine Zeit schon längst lief. Wäre ich auf meine Schwimmzeit versessen gewesen, hätte mich das sehr ärgern kö
nnen, aber auf die paar Minuten mehr oder weniger kam es bei mir an diesem Tag eh nicht an. Allerdings dauerte es dann nicht mehr lange, bis die nächste Startgruppe, die der 25-29 jährigen Männer, die ja nur fünf Minuten hinter uns bzw. zwei Minuten hinter mir gestartet war, mein gemütliches Schwimmen jäh unterbrach und über mich hinwegrollte. Nachdem ich das überlebt hatte und die Brille wieder gerichtet hatte war es dann ein sehr angenehmes, wenn auch etwas langes Schwimmen auf der Strecke, die in der Bucht von Kailua etwa 1800 m aufs Meer hinausführt, um dann nach der Wende an einem Schiff wieder parallel zurückzuführen. Auch wenn es hier jede Menge Delphine, Schildkröten und den einen oder anderen Hai in der Bucht gibt. An diesem Morgen schienen sich alle in Sicherheit gebracht zu haben. Nach meinem Schwimmausstieg, der kurzen Süßwasserdusche und dem Anziehen der Radschuhe fand ich die Wechselzone gewohnt aufgeräumt vor, was nicht nur daran lag, dass fast alle Startgruppen vor mir starten durften.

Auf jeden Fall fand ich mein Rad schnell und dann ging es los auf eine hügelige bzw. sehr hügelige Radstrecke, die zunächst etwas südlich in den Ort hinein und nach einem Wendepunkt dann wieder aus Kona hinaus auf dem Queen K Highway führte, der die nächsten Stunden meinen Tag prägen sollte. Obwohl ich seit Wochen nicht mit dem Rad trainiert hatte ging es halbwegs gut los und ich war mit meinem Schnitt soweit zufrieden. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass meine am Dienstag von einem LKW überfahrene Aero-Radflasche, die ich mühsam wieder zusammengeklebt hatte, und in der sich ein Teil meiner Gels befand, doch nicht wirklich zu gebrauchen war, was meine Ernährungsstrategie dann etwas durcheinanderbrachte. Mein Schnitt ging dann rapide runter, als es auf die lange Auffahrt hoch zum Wendepunkt nach Hawi ging und die sich ziemlich zog. Leider war die Hoffnung, das bei der Abfahrt wieder rauszuholen, auch schnell dahin, da ich nun als Spätstarter und Nichtüberbiker in das berüchtigte Kona-Windproblem hineinkam und man eigentlich immer das Gefühl hatte, dass es nicht voran ging.

Trotzdem konnte ich auf dem Rad einige hundert Plätze gutmachen und ich überholte eigentlich nur und wurde nicht mehr überholt (wobei, von wem auch, waren ja schon fast alle vor mir). Nach über sechs Stunden kam ich dann wieder in die Wechselzone, die jetzt natürlich deutlich unaufgeräumter aussah und die eine gefühlt unglaublich lange Wegeführung hat. Beim Laufen merkte man dann, warum sich mit Hawaii viele schwer tun. Denn wenn auch die Thermometer einfach nur hochsommerliche Temperaturen anzeigt. In der Sonne ist es wirklich in der Kombination mit einer hohen Luftfeuchtigkeit für den ein oder anderen unerträglich. Da ich schon etwas später dran war, wusste ich aber, dass sich das Problem bei mir nach etwa einem Drittel der Laufstrecke erledigen dürfte. Eis gab es auf jeden Fall genug und auch ich packte mir immer jede Menge davon unter Mütze und ins Trikot. Was mich beim Laufen etwas erstaunte war, dass ich selbst in den jüngeren Altersgruppen relativ viele antraf, die sich aufs Wandern verlegt hatten. Meiner Neigung, dass auch zu tun, war das leider sehr zuträglich, so dass ich auch schon früh damit anfing, den ein oder anderen Streckenteil mal zu gehen, wobei diese Anteile dann zwischendrin etwas groß wurden. Nachdem man noch einen sehr bevölkerten und umjubelten ersten Teil der Strecke über den Alii Drive hatte, ging es dann raus auf den Queen K Highway in die Lavalandschaft und Richtung Flughafen in die Einsamkeit und Dunkelheit. Außer beim 24-Stunden-Radrennen auf dem Nürburgring habe ich dann eine so lange Strecke in absoluter Dunkelheit noch nie erlebt. Wenn die Sonne mal untergegangen ist, ist es über etwa 25 km der Strecke absolut stockduster. Nur, wenn der Mond scheint, bekommt man eine Ahnung, wo man lang läuft. Und wenn die Mitstreiter keine Beleuchtung dabei haben und der Mond hinter einer Wolke ist, kann man sowohl voll in die Entgegenkommenden als auch in die langsameren in der eigenen Richtung laufen. Zum Glück gab es dann im berüchtigten Energylab, was eigentlich auch nur eine noch abseits gelegenere Straße in einen Forschungskomplex ist, leuchtende Neonringe für um den Hals, so dass sich ab da das Problem etwas reduzierte. Ich selbst hatte zudem eine Minifahrradlampe dabei, die man sowohl als rotes Rücklicht wie auch als Scheinwerfer nutzen konnte, was zumindest meine SIchtbarkeit dann erhöht hat. Auf dem Rückweg aus dem Energylab kam mir dann Chris Nikic, der sich zum Ziel gesetzt hat, erster Konafinisher mit Downsyndrom zu werden, mit seinem Trainer und Begleiter sowie die erste Frau, die mit einem behinderten Kind im Anhänger die Strecke meistern wollten, entgegen.

 Ich war froh, dass ich schon deutlich weiter war und dann nicht mehr soviel vor mir hatte.
Wenn man nach Kona reinläuft, denkt man, man wäre gleich im Ziel, zumal man die ganze Zeit Mike Reilly und sein „you are an Ironman“ hört. Leider muss man hier dann auch noch eine ziemliche Schleife drehen. Aber dann. Dann hat man es geschafft und läuft auf den wohl längsten Zielteppich der Ironmanserie durch den Zielkanal und hört dann seinen Spruch: „You are an Ironman“ und bekommt erst einmal eine hübsche Kette umgehängt. Rührige Helfer begleiten einen dann stützend in den Nachzielbereich, auch wenn es einem blendend geht. Denn durch meine ungewollte Strategie, nicht alles durchzulaufen, komme ich eigentlich schon immer erholt an. Gut. Deutlich über 14 Stunden ist jetzt nicht so die Heldentat, aber für mich zählte immer schon das Event und nicht das Ergebnis, so lange es kein DNF war. Und außerdem kann man in Kona den Tag mit bis zu 17 Stunden auskosten. Hinter dem Ziel gibts dann Medaille (wirklich gelungen) das Finishershirt (kann man auch gut tragen) sowie das Finishercap (wird jetzt wahrscheinlich nur noch getragen) und sogar alkoholfreies Bier, Schokoeis und Pizza. Nachdem ich dann irgendwann eine Gartendusche gefunden und mich umgezogen hatte, ging es dann in den Zielbereich, um das Ganze mit den späteren Finishern aus der Zuschauerperspektive zu sehen. Und da liefen neben den normalen Leuten, die sich noch mehr Zeit als ich gelassen hatten, unter anderem ein 82-jähriger ein. Und eine 78-jährige, die schon 30 mal in Kona gestartet ist und nun aufhören wollte, Chris Nikic als erster Finisher mit Down-Syndrom und die Mutter mit ihrem großen behinderten Kind im Laufwagen. Und die Leute, die tatsächlich 17 Stunden und mehr brauchten. Währenddessen zog Mike Reilly seine Show durch und den Abschluss markierten zwei hawaiianische Feuertänzer und die Dorfälteste, die ein Traditionslied altersbedingt so sang wie ich unter der Dusche singen würde, wenn ich mich bemühen würde. Dann war mein großer Renntag beendet. Deutlich früher waren die Überraschungssiegerin in ihrem erst zweiten Ironman, die hier als erste Mutter gewonnen hat, Chelsea Sodaro in 8:33, die ständige Zweite Lucy Charles-Barclay, die aber nach diesjährigen Verletzung auch zufrieden sein durfte mit 8:41 und Anne Haug als Dritte mit 8:42 im Ziel.
Am Samstag, 8. Oktober, war dann das Profirennen der Herren sowie aller übrigen männliche Altersklassen. Das Feld war ziemlich genau so groß wie am Donnerstag. Da wir am Donnerstag beim Start ja schon selbst dabei waren, haben wir den Start erst mal übers Internet verfolgt, wobei sich schon nach wenigen Minuten aufgrund der günstigen Lage unserer Ferienwohnung das Geschehen Richtung unseres Balkons verlagerte, so dass wir beim Frühstück das Schwimmen parallel direkt verfolgen konnten. Auch zur Radstrecke hatten wir es nicht weit, so dass wir danach jeden der Profis auf der Wendestrecke des Kuakini Highways sehen konnten und später dann beim Laufen auf dem ebenfalls als Wendestrecke ausgelegten Alii Drive dann auch. Die Stimmung am Streckenrand war super, zumal ja nun auch die Teilnehmer vom Donnerstag noch als Zuschauer dabei sein konnten.  Und es war ein sehr spannendes Rennen, das zudem mit der schnellsten Radzeit von Sam Laidlow mit 4:04 und dem schnellsten Marathon vom Sieger Gustav Iden mit 2:36 sowie einem neuen Gesamtstreckenrekord mit 7:40 in die Geschichte eingehen wird. Die ersten 20 haben wir dann am Zielkanal ins Ziel geschrien und geklopft. Schön war, dass Sebastian Kienle es mit seiner besten je erzielten Zeit von unter 7:55 Stunden auf den 6. Platz geschafft hat und damit einen guten Ausgang seines letzten Rennens in Ko
na hatte. Man merkte ihm sein Glück, aber auch seinen Abschiedsblues an, als er den Teppich noch mal zurücklief und bei den Fans abklatschte.
Am Sonntag gab es dann das Bankett der Sieger. Wieder mit 10.000 Teilnehmern. Und jeweils die ersten fünf jeder Altersklasse wurden geehrt und auf die Bühne geholt.
Bei den Profis jeweils die ersten 10.  Eine würdige, wenn auch natürlich etwas langatmige Veranstaltung aufgrund der vielen zu Ehrenden. Nach einer fast vierstündigen Feier war dann auch damit das Kapitel Ironman 2022 in Kona beendet.
Ironman plant, das Ganze im nächsten Jahr wieder als zweitägige Veranstaltung durchzuführen. Einen Tag nur für die Frauen. Und einen Tag nur für die Männer. Ob das eine so gute Idee ist, wird noch ausgiebig diskutiert. Die Einheimischen vor Ort, die Opfer der Verkehrssperrungen wurden und nicht so viel vom Tourismus haben, haben das Ganze nicht so toll gefunden. Und auch das Finden von genug Freiwilligen für zwei Tage stellt sich als nicht so einfach dar und führte zu einer deutlichen Verknappung der Verpflegungsstellen. Für mich nicht wirklich schlimm, da mir von dem Ganzen ständigen Verpflegen eh nur schlecht wird. Aber für viele andere war das wohl ein Problem. Ansonsten: Super Stimmung unter den Athleten, in den Lokalen fand man trotzdem seinen Platz. Nur die Supermärkte waren hinsichtlich typischer Sportlerverpflegung eher leergekauft. Wobei man sich bei den dortigen Preisen schon die Frage stellen musste, was man da überhaupt noch kaufen möchte. Selbst bei Walmart (das sind die mehrere Fußballfelder großen Märkte, in denen es trotzdem nie das gibt, was man gerade sucht) waren die Preise mindestens beim Faktor 2 eines deutschen Supermarktes. Für den Athleten, der so wie ich am Donnerstag am Start war und der am Samstag ein Rennen komplett entspannt vor Ort verfolgen konnte, war die Zweitageslösung ideal. Ob ich mir das andersherum angetan hätte, wenn ich am Samstag gestartet wäre, weiß ich nicht. Zumindest nicht dann, wenn es mir auf ein Ergebnis angekommen wäre. Ansonsten: Hawaii und die Hawaiianer sind irgendwie anders als der Rest Amerikas. Das Aloha schwingt überall mit und man trifft fast ausschließlich auf freundliche und aufgeschlossene Menschen und die ganze hawaiianische Lebensphilosophie ist einfach sympathisch. Ich hatte mir sowohl die Veranstaltung als auch die Insel vorher nicht so schön vorgestellt (auch, wenn ich ja immer hin wollte). Es war, selbst mit dem Abstand jetzt von schon einigen Tagen, irgendwie genial. Und ich überlege tatsächlich, ob es nicht doch noch einen Weg gibt, da noch mal eines Tages zu starten. Dann bliebe aber auch zu hoffen, dass es Ironman mit seiner weiteren Kommerzialisierung der Serie nicht noch mehr übertreibt und es tatsächlich schafft, die Akzeptanz in Kona bei den Einheimischen zu erhalten und dort deren Geduld und Kooperationsbereitschaft nicht überstrapaziert.
Übrigens, mein mit dem Traum, nach Hawaii zu kommen verbundenes zweites Ziel habe ich auch geschafft. Am letzten Tag unserer Reise bin ich mit meinem Sohn auf den 4.200 m hohen Mauna Kea gelaufen. Die fast siebenstündige Wanderung mit Anflügen von Höhenkrankheit führte uns zu den zahlreichen Observatorien über den Wolken auf den vom Meeresboden aus gemessen höchsten Berg der Welt mit über 10.000 m Höhe. An diesem Tag sind uns nur 8 weitere Menschen begegnet. Ein wunderbarer Kontrast zu dem quirligen Treiben in Kona. Und zu dem quirligen Treiben am Flughafen am nächsten Tag in Kona, wo wir mit zahlreichen Athleten wieder in einer Schlange beim Checkin standen. Dieses Mal hatte ich zweifellos Flugtickets. Aber die Dame am Schalter versetzte uns in einen ähnlichen Schrecken wie zu Beginn unserer Reise, als sie meinte, dass für Deutschland ein Embargo gelte und wir uns überlegen könnten, ob wir einen unserer drei Koffer (wir waren ja zu Dritt) oder mein Fahrrad auf Hawaii lassen wollten. Ich war mehr als irritiert, zumal die ganze Warteschlange jeweils aus Reisenden mit zwei Koffern, zwei Menschen und einem Fahrrad bestand und bei den anderen dieses Embargo wohl kein Thema zu sein schien (dafür war da das Thema, dass noch jede Menge Gebühren für das Übergepäck zu zahlen sei und die Kreditkarten wohl auch noch vom restlich verbliebenen Geld dieses tatsächlich nicht ganz so günstigen Urlaubs befreit wurden). Bei uns war die Frage für die Dame aber nicht das Geld, sondern das Gesetz, wo auch immer das zu finden war. Aufgrund unseres freundlich artikulierten Unmutes darüber, nun einen wesentlichen Teil unseres Gepäcks einfach zurücklassen zu sollen, schickte die Dame dann einen Boten los, der das mit dem Supervisor klären sollte. Dieser Bote verschwand hinter einer geheimnisvollen Tür und wir warteten 10 Minuten darauf, ob der Supervisor das Embargo vielleicht anders interpretierte als das Computersystem. Zum Glück tat er das. Und wir machten uns mit all unserem Hab und Gut auf die Reise nach San Francisco, München, Düsseldorf zurück nach Hause, wo wir mit all den Habseligkeiten, ein paar anfassbaren Souvenirs und vielen tollen und unvergesslichen Eindrücken nach 45 mehr oder weniger schlaflosen Stunden angekommen sind.
Aloha und Mahalo Hawaii. ANDREAS WEYMANN

Ironman 70.3 World Championship 2022 in Saint George, Utah 🏊🚵‍♂️🏃

Beitrag von Ralf Bell

World Championship: Das lass ich mir mal auf der Zunge zergehen. Definitiv war es eine grandiose Veranstaltung, die aufgrund mehrerer Aspekte seines Gleichen sucht.

  • Zunächst einmal ist es eine Weltmeisterschaft, die eine Qualifikation in der AK benötigt (in 2021 mit Platz 3 beim IM 70.3 Lanzarote ✅).
  • Wegen Corona gab es einen zweijährigen Backlog, so dass etwa 5400 Athleten:innen der Weltspitze an 2 Tagen am Start waren (über 1800 👧 am Freitag und knapp 3600👨 am Samstag). Die Leistungsdichte war unglaublich hoch.
  • Des Weiteren fand das Rennen in Utah statt, das mich mit der Umgebung mächtig beeindruckte. Auch die Leute waren sehr freundlich und hilfsbereit.
  • Last but not least: Die Rennstrecke war definitiv einer Weltmeisterschaft würdig. Sehr anspruchsvoll und landschaftlich wunderschön.

Ich war mit meiner Tochter Melanie und ihrem Freund Henno über Las Vegas 4 Tage zuvor angereist. Jetlag und die Aufregung bereiteten mir schlaflose Nächte (eine frühere Anreise war wegen ausgeschöpfter Urlaubstage nicht möglich). Unsere Unterkunft lag in Hurricane, etwa 30min vom Wettkampfgeschehen entfernt. In Vegas hatte ich mir ein Rennrad der Marke BMC, Kategorie Marathon, geliehen, da ich mein TT aus Kapazitätsgrenzen des Fluges nicht nachbuchen konnte. In St George und Umgebung waren alle Räder bereits vergeben. Das Leihrad modifizierte ich noch mit Aerobars, Sattel und Wattmesspedalen. Am Freitag konnte ich fast beschwerdefrei eine kurze Lauf- und Radeinheit absolvieren. Zu Wochenanfang hatte ich noch eine spürbare Rippenfellentzündung (Herkunft unklar, vllt noch ein Corona Nachspiel). Etwas Sorge machten mir die prognostizierten äußeren Bedingungen: Wassertemperatur 15C und 4C Lufttemperaturen am Morgen 😳. Für den ersten Wechsel hatte ich daher Weste, Armlinge und eine leichte Windjacke eingeplant.

Renntag: Aufstehen um 4 Uhr, erstes Frühstück, Fahrt nach St George, von dort in die Shuttles, die uns zum See Sand Hollow Reservoir südlich von Hurricane brachten. 7:00 Radcheck mit Reifendruck nachbessern, zweites Frühstück, Toilettengang, Neo anziehen (es war ziemlich kalt). Melanie und Henno kamen mit anderen Shuttles für die Zuschauer gerade noch pünktlich zum Start: 8:37 für AK 55 in Gruppe 8 mit 312 Athleten. Die Pros starteten um 7:30 in der Morgendämmerung und waren schon 1h unterwegs. Kurzes Warm-up und ab ging es ins kalte Nass mit Rolling Start a 10 Personen. Die ersten Meter liefen nach kurzem Kälteschock recht gut; ich bin gleich auf die vorliegende Gruppe aufgeschwommen. Dann bemerkte ich, wie unruhig das Wasser wurde. Ich habe auf den ersten 500m viel Wasser geschluckt, was meinen Rhythmus deutlich störte. Dann konnte ich wieder in einen guten Flow finden und überholte mehrere Schwimmer. Nach 35min (wollte eigentlich 32min) und guter Platzierung im oberen Mittelfeld war der erste Teil geschafft. Die Wechselzone war sehr lang und ich hatte viel anzuziehen. 8min Wechselzeit bei 5C 🥶waren nicht schnell 🙁. Mein Leihrad hatte ich schnell gefunden und auf ging’s zur Radstrecke. Ups! Meine Tacho ließ sich nicht aus dem Standby Modus erwecken. Mist! Reset klappte auch nicht. Also dann nach Gefühl drücken. Die Radstrecke führte zunächst um den halben See, bevor auf der Landstraße Richtung Hurricane der erste knackige Anstieg kam. Dann Abbiegen Richtung St George mit schneller Bergabfahrt. Dort wartete der nächste längere Anstieg und es wurde ziemlich wellig. Auf schnell folgte langsam und wieder schnell usw. Einen guten Rhythmus konnte ich nicht finden, zumal meine gefüllte Seewasserblase mir einen notwendigen Pitstop bescherte. Nach Zweidrittel der Strecke wartete ein 5k langer Anstieg durch den wunderschönen Snow Canyon auf uns. Es wurde sehr anstrengend aber auch sehr sehenswert. Die letzten 10k ging es zügig bergab. Spätestens hier hatte ich mein TT vermisst. Nach 3h Radzeit mit 1000 Hm erreichte ich die zweite Wechselzone. Auch wenn ich viele Plätze verlor, mehr war mit dem BMC nicht drin und hatte ich zudem nicht erwartet.

Jetzt setzte ich auf die letzten Körner für den Halbmarathon und gleich ging es 5k den Hügel hoch. Etwa 25min waren daher echt flott. 5k runter gingen noch schneller. Die zweite Runde wurde sehr zäh. Ich wusste, was mich auf dem 5k Anstieg erwartete und ging es deutlich mit mehr Respekt an. Plötzlich lief Thorsten aus Oberhausen an mir vorbei und grüßte sehr freundlich. Ein kurzer Smalltalk, der nicht der letzte sein sollte. Im zweiten Abschnitt nahm ich jede Verpflegungsstation gehend mit. In der Hoffnung auf den 5k bergab etwas Zeit gut zu machen, belehrten mich meine krampfenden Oberschenkel ab 17k eines Besseren. Also Turn-down und Salztabletten einschmeißen, was ich ohne hin schon alle 20min tat. Plötzlich kam Thorsten nach Pitstop schon wieder an mir vorbei, und wir sind umarmend für ein Video gemeinsam gelaufen (tolle Geste 🤟). Nach 5:35 erreichte ich überaus happy das Ziel und freute mich riesig auf meine Begleiter 🤩.

Saisonabschluss geglückt ‼️, wobei es ein Jahr mit vielen Verletzungen und einer Corona Erkrankung noch Ende September  war.

Ganz lieben Dank an meine Frau Jana & Familie 🥰, die sehr viel Verständnis für meine Leidenschaft haben, und den spitzenmäßigen Vereins- und Freundesupport zuhause. In Gedanken habt ihr permanent an der Strecke gestanden.

@MarathonundTriathlonMülheim ist für mich der beste Club 😍‼️

Ironman Utah und die Canyons sind definitiv eine Reise wert.

#marathonundtriathlonmülheim; #ironman70.3worldchampionship

Many thanks to the great people of #ironman70.3stgeorge. You did an awesome job. 💯

 

Danke Marcus Lemke für diesen sehr schönen Bericht.
Danke Michael Dahlke für die schönen Fotos!

 

Mit Fotos: Debütant siegt beim Rennbahn-Cross am Raffelberg – waz.de