IM Duisburg 70.3

Am 29. August 2021 gingen zehn Athleten von Marathon und Triathlon Mülheim e. V. bei der Premiere des Ironman 70.3 in Duisburg an den Start. Die äußeren Bedingungen waren nicht optimal, es regnete durchgehend und beim Radfahren wurden die Athleten auch noch vom Wind begleitet.
Unsere Athleten finishten jedoch trotzdem ALLE! Herzlichen Glückwunsch zu dieser großartigen Leistung!
Danke für den starken Support einiger Mitglieder vor Ort, an die Streckenpostenhelfer und an Michael Stamm, der als Kampfrichter dabei war.
Die Ergebnisse:
M30-34
158. Julien Moroder 5:25:53 h
M35-39
43. Sebastian Krost 4:52:06 h
96. Tobias Krause 5:18:49 h
M40-44
52. Andreas Hedwig 5:01:50 h
3. Sebastian Wischnewski 5:15:47
79. Martin Smyk 5:16:22 h
158. Andreas Ley 5:54:07 h
M45-49
55. Torsten Schwerkolt 5:17:31
M50-54
63. Patrick Temmler 5:21:43 h
114. Andreas Weymann 5:49:56 h
Zeiten und Plätze Stand: 29. August
Erst am 15. August 2021 hatten Andreas Weymann (13:44:14 h) und Björn Grützner (12:31:55 h) beim Ironman in Frankfurt gefinisht.
Ralf Bell ist in Samorin mit einer starken Zeit von 4:52:12 h durch das Ziel gekommen.
Er erreichte in der Altersklasse M 55 den zehnten Platz.
Auch an ihn Herzlichen Glückwunsch!
DNF leider in Hamburg beim Ironman für Frank Siegler. Die 17 Grad kalte Alster hat bei ihm heftige Wadenkrämpfe beim Schwimmen verursacht, die leider auch auf dem Rad nicht verschwunden sind. Das Laufen war somit unmöglich, daher stieg er auf der Radstrecke bei km 60 aus.

Aufruf zur Blutspende!

Aufruf zur Blutspende!

Wir möchten unsere Mitglieder – und natürlich auch alle anderen – über die Dringlichkeit und Notwendigkeit der Blutspende informieren und zur Spende appellieren! Daher haben wir einen Fachmann befragt.

Interview mit Prof. Dr. Ralf Karger, M.Sc. von Sandra Ernst (kommissarische Pressewartin Marathon und Triathlon Mülheim e.V.)

Ralf Karger ist Mitglied in unserem Verein und Facharzt für Transfusionsmedizin. Er hat in Köln eine Praxis, die sich mit Störungen der Blutgerinnung beschäftigt und Arztpraxen in Köln und Umgebung mit Blutkonserven versorgt (bei Interesse: www.transfusionsmedizin-koeln.de). Sie stellen die Konserven nicht selbst her, sondern werden von Blutspendediensten beliefert. Er hat selbst zuletzt 2008 in einem Blutspendedienst gearbeitet, kann die Situation durch regelmäßige Gespräche mit Kollegen aber noch ganz gut einschätzen.

Zum Interview:

● Hat sich die Bereitschaft, Blut zu spenden, in der Corona-Pandemie verändert?

Eher nicht. Im ersten Lockdown war vor allem das Problem, dass die Spendentermine in Sporthallen, Unternehmen, Schulen usw. weggefallen sind. Dadurch sind Versorgungsengpässe entstanden. Diese waren aber wahrscheinlich deshalb nicht so schlimm, weil in den Krankenhäusern auch viele geplante Operationen abgesagt oder verschoben wurden. In letzter Zeit kursieren Fake News, dass man sich bei der Blutspende mit Corona infizieren könnte. Das ist völliger Quatsch, könnte aber dazu führen, dass der eine oder die andere nicht zum Blutspenden geht.

● Wird in Ferienzeiträumen wirklich weniger gespendet?

Das ist definitiv so. Aktuell haben wir das Problem, dass wir schon in den Wochen vor Ferienbeginn deutliche Engpässe in der Blutversorgung wahrnehmen. Das dürfte sich mit Ferienbeginn noch verstärken. Wir können jetzt schon bei vielen Patienten die Blutkonservenanforderungen nicht mehr vollständig erfüllen. Die Patienten können dann nicht optimal behandelt werden, unter Umständen müssen dann zum Beispiel Chemotherapien verschoben oder abgebrochen werden.

● Was passiert mit dem Blut?

Das Blut wird aufwändig auf verschiedene Krankheitserreger untersucht und dann durch Zentrifugation in verschieden Bestandteile aufgetrennt. Aus den roten Blutkörperchen werden Erythrozytenkonzentrate, die für die Sauerstoffversorgung wichtig sind. Blutplasma und Blutplättchen (Thrombozytenkonzentrate) sind weitere Blutprodukte, die bei Gerinnungsstörungen eingesetzt werden. EK sind nur maximal sieben Wochen haltbar, deshalb ist es nicht möglich, zum Beispiel vor den Ferien, größere Vorräte anzulegen.

● Wie dringend wird es gebraucht?

Spenderblut ist eigentlich immer knapp. Bei Verletzungen oder Operationen mit viel Blutverlust muss das Blut sofort zur Verfügung stehen, auch bei vielen Routine-Operationen kann es selten zu schweren Blutungen kommen, wo Blut sofort verfügbar sein muss. Deshalb haben Krankenhäuser meist kleinere eigene Blutdepots, die von den Blutspendediensten aufgefüllt werden, um schnell auf eine solche Situation reagieren zu können.

● Was passiert in meinem Körper nach der Spende?

Der Körper erkennt, dass Blutzellen fehlen, und gleicht den Mangel durch eine verstärkte Produktion dieser Zellen im Knochenmark wieder aus.

● Wie lange dauert eine Blutspende?

Die Spende selbst dauert in der Regel etwa 10 bis 15 Minuten. Mit den vorausgehenden Maßnahmen zur Feststellung der Spendetauglichkeit und einer gewissen Nachbeobachtungszeit dauert der ganze Termin etwa 60 bis 75 Minuten. Bei Spendeaktionen hängt es natürlich davon ab, wieviel Interessierte zu einer solcher Aktion erscheinen. In den festen Blutspendestationen der Blutspendedienste werden inzwischen meist, auch online buchbare, feste Termine vergeben. Hier entstehen meist keine Wartezeiten.

● Überwiegen die Vor- oder Nachteile für den Spender – und: Welche sind das?

Nachteile gibt es eigentlich nicht. Bei manchen Personengruppen, vor allem Frauen, besteht ein gewisses Risiko für einen Eisenmangel, das wird aber vor jeder Spende geprüft. Manche Spender fühlen sich nach einer Blutspende tatsächlich besser; das ist aber immer ein subjektiver Eindruck, der sich nicht verallgemeinern lässt. Der entscheidende positive Aspekt ist letztlich, etwas Uneigennütziges für die Allgemeinheit getan zu haben, auch vor dem Hintergrund, dass wirklich jeder und jede in die Situation geraten kann, auf Blutkonserven angewiesen zu sein.

● In welchem Rhythmus kann oder sollte man spenden?

Das wird von den Blutspendediensten kontrolliert. Man erhält als registrierter Spender eine Aufforderung per Mail, wenn man wieder spenden darf. Bei Männern ist das meist nach acht bis zehn Wochen der Fall, bei Frauen nach 12 bis 14 Wochen. Die Zahl der maximal möglichen Spenden pro Jahr ist außerdem durch Richtlinien der Bundesärztekammer begrenzt.

● Wer sollte nicht spenden?

Personen mit chronischen Grunderkrankungen, ernsthaften Vorerkrankungen und Personen, bei denen ein wiederholter Eisenmangel bekannt ist, sollten nicht spenden. Die Ausschlusskriterien sind vielfältig. Im Internet kann man mit einem anonymen Fragebogen selbst prüfen, ob es Gründe gibt, nicht spenden zu dürfen (www.drk-blutspende.de/spenderservices/spende-check.php).

● Wer sollte auf jeden Fall spenden?

Ganz klar: jede Person, bei der keine Gründe für einen Ausschluss von der Spende vorliegen!! Ich spende selbst auch noch regelmäßig.

● Ist eine Trainingspause nach einer Blutspende nötig – und wenn ja: Wie lange?

Das ist sicher ein Punkt, der Sportler besonders interessiert. Deshalb gehe ich etwas detaillierter darauf ein. Wenn man bisher kein Blut gespendet hat, sollte am Tag der Spende eher nicht trainiert werden. Wenn man mehr Erfahrung mit dem Spenden hat, kann man am Tag der Spende sicher eine regenerative Einheit absolvieren. Am nächsten Tag kann man eigentlich wieder normal trainieren, wird aber nicht sofort wieder die volle Leistungsfähigkeit haben; das kann etwa zehn bis 14 Tage dauern, da man erst nach etwa zwei bis drei Wochen den Blutverlust durch die Neubildung der roten Blutkörperchen ausgeglichen hat. Das kann man auch an der Normalisierung des Hämoglobin- oder Hämatokritwertes erkennen. Hat man das Gefühl, dass die Regeneration länger dauert, sollte man seine Eisenspeicher prüfen lassen – hier ist der Ferritinwert wichtig, nicht der Eisenwert. Das könnte vor allem bei Viel-Läufern mit mehr als 50 bis 60 Wochenkilometern und Frauen relevant werden. Sechs bis acht Wochen vor einem wichtigen Wettkampf würde ich eher auf eine Blutspende verzichten.

Vielen lieben Dank an Ralf für die detaillierten Informationen zu diesem wichtigen Thema!

Termine können z. B. bei
https://www.drk-blutspende.de/blutspendetermine/ vereinbart werden.

Aufgrund der Ferien- und Urlaubszeit sollte sich jede/r dann anmelden, wann es ihr/ihm am besten passt.

Unsere Mitglieder dürfen gern ein Foto vor, während oder nach der Spende an presse@marathon-muelheim.de senden damit eine Collage erstellt werden kann.

Wir bedanken uns jetzt schon für die Bereitschaft.

IM Frankfurt 2021 – erstes Mal Langdistanz

Ein Bericht von Björn Grützner, Düsseldorf
Sonntags um fünf Uhr morgens in der Traube am Einlaß zum Langener Waldsee sehen die meisten Sportler für mich so aus, als hätten sie vor diesem Unternehmen mehr Triathlons absolviert als nur einen. Covid19 hat mir lauter Übungstermine zerschlagen und jetzt stehe ich zurecht nervös da, mit einer einzigen Mitteldistanz im Gepäck und somit als absoluter Rookie bei dem Rennen, das ich mir schon lange Zeit gewünscht habe. Egal – in den letzten zwölf Monaten bin ich 7466 km geradelt, 1678 km gelaufen und war seit Frühling 98 km im Freibad. Alles nach Bauchgefühl statt Trainingsplan, aber für meinen Wunsch „aufrecht im Hellen finishen“ sollte es passen.
Die Räder stehen noch im Dunkeln und sind tropfnass vom Tau, alle und auch ich pumpen noch mal ein bisschen Luft nach. Fröhlich und tiefenentspannt schaut Andreas Weymann kurz bei mir am Rad vorbei und wünscht mir viel Spaß – ich hatte vor lauter Hektik und Konzentration schon fast vergessen, dass wir von den Mülheimern zu zweit starten. Die Logistik war jedenfalls schnell erledigt und etwa viertel nach sechs tröpfelten alle in die Startaufstellungen am Strand ein. Der See sah um diese Zeit klasse aus, lag super schön in der Sonne, die Schattenecke noch von Morgennebel bedeckt. Bei etwas über 23 °C durften wir im Neo starten, worüber ich ganz froh war. Etwa viertel vor sieben ging’s es dann los und ich ging mit der Gruppe „~1h25 min“ Zielzeit ins Wasser. Der Start lief top, das Wasser war schön und jeder hatte reichlich Platz. Ich hielt mich erstmal ein paar Meter außerhalb der direkten Linie und peilte neben den Bojen ein Mädel mit knallorangenen Ärmeln als „follow me“ an. Nach einer kurzen Weile war ich mangels Maßstab viel zu schnell und musste für ein paar Meter auf Brust umsteigen, um den Puls runterzubringen. Danach lief aber alles wie am Schnürchen. Der Rückweg der ersten Schleife ging in die Sonne hinein und man sah wirklich nicht viel, häufiges Schauen war angesagt. Einmal kurz auf Seegras-Feld „aufgesetzt“, danach war die erste Schleife erledigt und es ging nach dem Landgang auf die zweite. Es war richtig schön und lief einfach rund. In der zweiten Gegenlicht-Passage hat sich anscheinend eine große Menge Leute verschwommen und schwamm in die Bojenlinie hinein, von daher hat es sich gelohnt, ab und zu mal einen Zug Brust einzustreuen und weit auf die Strecke zu schauen.
Nach etwa 1:20 h war das Schwimmen erledigt – schnell gewechselt und ab aufs Rad.
Das Radfahren ging richtig schön an mit einem perfekten Sommermorgen mit zu dem Zeitpunkt vielleicht 23 °C. Die Straße war zunächst gut frei und in Sachsenhausen und Offenbach waren nicht allzu viele Fahrer unterwegs. Ich war voll in meinem Lieblingselement, habe den Fahrtwind genossen und mit dem Frühstück angefangen.
Irgendwann kamen dann die ganzen Hügelchen und die Dichte an Fahrern wurde wieder etwas größer. Ab da suchte ich mir jemanden als Referenz aus, der etwa das fuhr, was ich auch fahren wollte, und blieb im gegebenen Abstand immer mal in Sichtweite in der Kette von Fahrern, um mir auf den Hügeln anzugucken, wie er sich die Kraft einteilt. Das klappte auch prima und die ganze erste Runde lief solide und schön. Irgendwann in der zweiten Runde ging ich ein bisschen vom Tempo runter und verwendete mehr Atemzüge aufs Essen und Verdauen, aus Respekt vor dem, was da noch kommen sollte. Heiß war es mittlerweile auch geworden und ich fand mich bald in einer immer gleichen Kette aus Fahrern wieder, die das letzte Radstück zum Speicher auffüllen nutzten. Die Profis waren die ganze Zeit über nur mal hinter den sieben Bergen durch ihren Hubschrauber zu sehen. Nach etwa 5:56 h war das Radfahren erledigt. Helm ab, Mütze auf, Gürtel mit noch mehr Gels um und los ging’s mit der Laufstrecke.
Das Laufen startete wie erwartet in ziemlicher Hitze. Auch hier musste ich nach den ersten zwei Kilometern mal kurz absetzen, da zu schnell losgelaufen, es waren aber nur etwa hundert Meter mit ein bisschen Seitenstechen und dann war ich in meinem eh schon langsamen Rhythmus zurück. Die erste Runde ging richtig schön. Tolle Stimmung, immer noch eine gute Menge Zuschauer, top Verpflegung und Kühlwasser aus dem Gartenschlauch, so viel man wollte. „Heiß“ laufen hatte ich extra an den schwülsten Nachmittagen am Rhein geübt, aber wirklich verträglich bin ich damit nicht, über das Abduschen alle paar Kilometer war ich also echt froh. Und so ging es dann weiter: Laufen, Duschen, Trinken, Gel essen…
Irgendwann zwischen etwa Kilometer 15 und 18 kamen dann zwei Warnsignale auf: Zum einen eine Vorahnung, dass ich in einer Weile nicht mehr zu hundert Prozent klar sein würde. Zum anderen emfand ich die Wasserduschen auf einmal als kalt. Den Kontakt zu meinem Appetit oder Durst hatte ich zu dem Zeitpunkt schon mehr oder weniger verloren und konnte nicht mehr sicher sagen, wo ich grad in Bezug auf Ernährung oder Mineralien stand. Gleichzeitig wollte ich absolut kein Risiko eingehen, in einen Zustand zu geraten, den ich womöglich nicht mehr einfangen könnte. Ich ging also auf Nummer sicher, lief eine Weile, nahm mehr von meinen Gels auf, leeres und salziges Wasser im Wechsel und verlegte mich für den Rest des Laufs darauf, regelmäßig zwischen Laufen, Traben, Gehen zu wechseln und immer eine gute Reserve an Power und guter Laune zu halten. Und damit ging’s dann gut – es war natürlich kein Heldenlauf, aber für mich der richtige Weg für die erste Langdistanz.
Die letzte Runde war noch mal richtig schön, die Sonne stand schon ein Stück tiefer und viele Helfer von den Ständen haben sich von jedem Läufer mit guten Wünschen fürs Finish verabschiedet. Kurz vor dem Ziel dann noch mal kurz Luft geholt, die Skyline lag schon in blau, rot und orange im beginnenden Sonnenuntergang, und dann ging es nach 12:32 h über die Ziellinie (5:05 h für den Lauf) – mega schön und ein perfekter Abschluss für einen wunderbaren Tag und eine lange Reise durch viele Trainingskilometer.
Als kleiner persönlicher Exkurs:
Ich habe den Renntag genossen und die Strecke dorthin – ich hab‘ vor mittlerweile 42 Jahren vor dem Kindergarten schon eine schwere Krebserkrankung überleben müssen. Der Weg von dort zurück auf „normal“ war lang und vielfach bitter, der Zustand an Fitness und Seligkeit, den ich jetzt erreicht habe, ist für mich die Sahne auf der Torte und ein schöner Meilenstein.
Nächstes Jahr: Vielleicht Hamburg.