Triathlon Klazienaveen
Der Triathlon in Klazienaveen ist ein organisatorisches Meisterwerk! Schon 1 Woche vorher kamen über Facebook und die eigene App diverse Informationen wie Anfahrts- und Parkpläne, Aufteilung der Wechselzone, Streckenführung (mit Zeitraffer Video) … wirklich unglaublich gut! Vor Ort gab es minütlich einen Shuttle Bus, der die Athleten zum Schwimmstart fuhr, die vorher ihre Wechselzone in eigenen nummerierten Kisten (!) vorbereitet hatten. Dazu 1000de Helfer, die alle super gebrieft waren und wirklich zu jeder Frage eine Antwort wussten.
Das alles ändert aber auch leider nichts an dem Triathlon selbst. Schwimmen hörte sich erst noch super an: 1,9km geradeaus im Kanal – ganz wenig sichten und ganz viel Wasserschatten. Es sollte aber besser “Schlammschatten” heißen, denn der Dreck, den die beiden auf dem Foto im Gesicht haben kommt noch von der Schwimmstrecke. Janik stieg nach 29 Minuten und 2 Sekunden aus der Brühe, gefolgt von Lise nach 34 Minuten und 18 Sekunden.
Und dann ging es auf die Radstrecke… Lise und Janik waren sich einig: Wer sich für Kona qualifiziert und die Einsamkeit auf dem Rad auf dem Weg nach Hawi erfahren will, sollte sich in Klazienaveen anmelden. 94km (4×23,5km) im Viereck durch absolut gar nichts… nur platte Felder und Gegenwind. Da sich das Teilnehmerfeld ziemlich schnell auseinander gezogen hatte waren auch meist keine anderen Athleten zu sehen… von Publikum ganz zu schweigen. Die Erfahrung fast 3h mit seinen Gedanken und Wehwehchen allein zu sein war sicherlich gut, aber auch sehr, sehr anstrengend. Dazu kam noch, dass gut 20% der Strecke auf typisch holländischen Klinkersteinen und Kopfsteinpflaster gelegt waren. Aber angespornt durch Selbstgespräche, lautem Singen und Gegenwind-Beschimpfungen absolvierten die beiden die Radstrecke in 2 Stunden 50 Minuten und 56 Sekunden (Janik) und 2 Stunden 58 Minuten und 42 Sekunden (Lise).
Auf der Laufstrecke ging es dann wieder zurück in die Zivilisation (wenn man ein 10-tausend Seelen-Dorf so nennen kann). So sehr wie wir alle in Venlo den Party-Geist der Holländer lieben gelernt haben, so sehr fehlte er in Klazienaveen. Der einzige Ansporn kam von den Athleten, die sich gegenseitig anfeuerten und den großartigen Helfern, die an den Verpflegungsständen fleißig Wasser, Iso, Cola und Bananen reichten.
Unser Powercouple finishte den Halbmarathon in fast derselben Zeit nach 1 Stunde 32 Minuten und 5 (Lise) beziehungsweise 10 (Janik) Sekunden.
Nach insgesamt 4 Stunden 57 Minuten und 18 Sekunden kam Janik knapp unter 5 Stunden ins Ziel und wurde 16ter in der Alterskategorie unter 40. Lise gewann die Open Category der Damen mit einer Zeit von 5 Stunden 11 Minuten und 24 Sekunden. Beide waren überglücklich mit ihrer ersten Mitteldistanz und freuen sich nun tierisch auf ihren ersten Ironman 2020 mit TMH in Klagenfurt.
An dieser Stelle noch vielen Dank an das ganze TMH Team das über den Livetracker und die WhatsApp Gruppe mitgefiebert hat!