Anerkannte Stützpunktvereine leisten vielfältige Integrationsarbeit im und durch Sport
Der Primero Club de Futsal, der VBGS und der Verein Marathon Mülheim sind in besonderer Weise im Bereich „Integration durch Sport“ engagiert.
Sportvereine, die sich im Rahmen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ (IdS) für die Integrationsarbeit im und durch Sport engagieren und dabei regelmäßig, langfristig und kontinuierlich tätig sind, können zu „Anerkannten Stützpunktvereinen im Programm Integration durch Sport“ ernannt werden. In Mülheim gibt es aktuell drei solcher Stützpunktvereine: den Primero Club de Futsal (PCF), den Verein für Bewegungsförderung und Gesundheitssport (VBGS) und den Verein Marathon Mülheim. Sie fördern in besonderer Weise Integrationsstrukturen, wobei sich die Umsetzung individuell sehr unterschiedlich gestaltet. Der Primero Club de Futsal hat z. B. ein „PCF Welcome Team“ ins Leben gerufen, dem sich erwachsene Flüchtlinge anschließen können, welche die Sportart Futsal ausüben möchten. Das seit 2016 existierende Team stellt eine Kooperation des PCF Mülheim und des PSV Duisburg mit den Städten Mülheim und Duisburg dar und soll den Mitgliedern nicht zuletzt dabei helfen, die deutsche Sprache zu erlernen und sich dadurch auch außerhalb der Sporthalle immer besser hierzulande einzuleben. Darüber hinaus macht der PCF seit diesem Jahr Frauen ein Angebot im Bereich Bewegung und Entspannung/Yoga, das speziell geflüchtete Frauen wahrnehmen. Außerdem hat der Verein für das Bildungsjahr 2017/2018 eine FSJlerin mit Migrationshintergrund angestellt, die als „Brückenbauerin“ fungiert. Das Programm des VBGS beinhaltet bereits seit 20 Jahren Sportangebote für Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund sowie mit und ohne Beeinträchtigung. Ob beim Schwimmen, bei Bewegungsspielen im Wasser und in der Turnhalle oder bei Gymnastik: Immer geht es den Verantwortlichen auch darum, die sozialen Kompetenzen der Teilnehmenden zu fördern. Dabei haben die Heranwachsenden die Möglichkeit, den vom VBGS eingerichteten Fahrdienst zu nutzen, um zu den Sportstätten und wieder zurück zu gelangen. Seit Januar 2017 bietet der VBGS zudem speziell für Kinder aus verschiedenen Flüchtlingsunterkünften in Mülheim Bewegungsspiele im Wasser an. Der Verein Marathon Mülheim engagiert sich seit dem Herbst 2015 für die Integration von Flüchtlingen im Sport, wobei der Fokus auf Aktivitäten im Bereich Laufsport liegt. Zielgruppe sind jene Frauen und Männer, die im Flüchtlingsdorf Saarn leben. Manche nehmen nicht allein regelmäßig am Training des Vereins teil, sondern starteten auch schon bei Laufveranstaltungen wie dem RWW-Ruhrauenlauf. Um auf sein Angebot aufmerksam zu machen, setzt der Verein insbesondere auf die persönliche Ansprache der Bewohner des Flüchtlingsdorfs. Zusätzlich sammelte er funktionelle Laufbekleidung bzw. gewann Sponsoren, um Hosen, Schuhe etc. für all jene Interessierten, die über kein geeignetes Equipment verfügen, anschaffen zu können. „Der Mülheimer Sportbund ist sehr dankbar, dass sich die Vereine so großartig in die Integrationsarbeit einbringen und somit die Integration von Flüchtlingen und Migranten in großem Maße fördern „, sagt Jana Hartwich. Die Fachkraft „Integration durch Sport“ beim Mülheimer Sportbund (MSB) unterstützt die Vertreter der Stützpunktvereine in unterschiedlicher Form in ihrer Arbeit – z. B., indem sie den Vereinen beratend zur Seite steht und Qualifizierungsmaßnahmen für die Verantwortlichen in den Vereinen anbietet. Die Stützpunktvereine werden – durch Mittel aus dem bundesweiten Programm „Integration durch Sport“ – auch finanziell gefördert.
Claudia Pauli (Pressesprecherin MSB)